Ein Fest in Tegel ohne WC

Mal wieder war ja das berühmte Hafenfest in Tegel und gefühlt ganz Reinickendorf war vor Ort, dazu noch ein bisschen Spandau und wenn man gesehen hat was da an Menschen nach dem Feuerwerk weggegangen ist, noch jede Menge mehr aus ganz Berlin. Und das auch völlig zurecht, denn der gute Ruf dieses Festes ist weit über den Norden Berlins bekannt und da darf es nicht wundern, dass da genügend Besucher den Abend verbringen.

Vor, während und nach dem Tegel-Fest ist nix mit WC

Wir waren ebenfalls zuvor noch komplett in einem anderen Teil von Berlin und hatten uns das als Ziel für den Abend nach einem tollen Ausflugstag ausgedacht. Mein Problem fing allerdings schon an, als ich nach 45 Minuten Anfahrt noch mal schnell eben irgendwo in Alt-Tegel Nahe dem gleichnamigen U-Bahnhof auf ein WC wollte. Die dortigen City-Toiletten waren schon gut frequentiert und was im C & A abging, wusste ich noch aus dem vergangenen Jahr.

Von Alt-Tegel bis zur Greenwichpromenade kein Klo

Also wohl oder übel gute Miene zum bösen Spiel gemacht und aber auf dem Weg zur großen Bühne in der Mitte der Greenwichpromenade nochmal links wie rechts geschaut, ob sich da nicht irgendwas „machen“ ließe im wahrsten Sinne des Wortes. Jedoch war eben alles voll mit Menschen und irgendwie würde es schon gehen, außerdem dind ja dann dort auch die beliebten Dixies oder andere Wagen. Ist ja schließlich groß alles und genügend Leute da, die ausreichend Getränke zu sich nehmen und daher ebenfalls irgendwann und so weiter.

Sechseerbrücke abends beim Hafenfest
Schnell über die Sechserbrücke, vom Hafenfest Tegel rüber….

Doch weit, weit gefehlt. Rechts abgebogen Richtung dem Kölsch-Stand am Ende der Promenade und erstmal ein paar Bierchens geordert und bekommen. Dann kling kling Prostata danke nächste bitte. Für eine kurze Phase hatte ich schon mein kleines urinales Problem vergessen, doch durch die regelmäßige Zufuhr weiteren Gerstensaftes wurde das eben eher größer und immer dringlicher. In der Zwischenzeit hatten andere ebenfalls das Problem, kamen eine halbe Stunde später wieder wegen der Wartezeit oder sind vielleicht für immer verschollen?

Man muss sich beim Hafenfest in die Büsche schlagen

Das Pinkel-Problem musste ich dann erstmal so lösen, dass ich weit und noch weiter gelaufen bin ohne Wartezeit und so konnte ich mich in einem fast naheliegenden Grünbereich über der Sechserbrücke retten, um mich dahinter irgendwo zu erleichtern. Ich bin ein erwachsener Mensch über 45 Jahre und mir war das aber peinlich, mich da so hinzustellen. Wie mag es erst den anderen gehen, die ob dieser Bedenken weiter die Backen zusammenkneifen und einfach nicht gehen. Oder man muss es als sportliche Herausforderung und Training für die Blse nehmen, auf das Hafenfest in Tegel zu gehen ohne Aussicht auf einigermaßen komfortablem Wasserlassen.

Veranstalter machen Dienst nach Vorschrift

Mal im Ernst: Kann man nicht als Veranstalter einfach genügend Flächen für solche WC´s einplanen? Die wollen alle immer, dass wir immer schön saufen und fressen – aber wenn es um das Gegenteil geht, da scheint es wirklich Schwierigkeiten zu geben, für einen vernünftigen Service zu sorgen und seinen Kunden eine ellenlange Warteschlange zu ersparen. Von eventuellen großen Geschäften möchte ich erst gar nicht sprechen und es wäre schön, wenn diese unwürdigen Umstände im 21. Jahrhundert mal irgendwann beseitigt werden. Wir dürfen auch nicht vergessen, die Straßenfest-Generation wird auch immer älter und die können nicht alle mal eben an den Baum. Oder an den Tegeler See…..